ALBA-Standort in Ludwigslust
Neue Anlage in Ludwigslust
Die ALBA TAV Betriebs GmbH plant eine Erweiterung ihres Standorts in Ludwigslust. Neben der dort bereits vorhandenen Abfallverwertungsanlage soll ab dem vierten Quartal 2020 eine neue Klärschlamm-Trocknungsanlage entstehen, die bis zu 50.000 Tonnen Klärschlamm pro Jahr trocknen kann. Das entspricht etwa einem Drittel des anfallenden Klärschlamms in Mecklenburg-Vorpommern.
Besonders erfreulich: Das Verfahren ist klimaneutral. Zur Trocknung des Klärschlamms wird die Wärme genutzt, die in der benachbarten Verwertungsanlage entsteht. Anschließend wird das Material zur Strom- und Fernwärmeerzeugung sowie zur Rückgewinnung des wichtigen Rohstoffs Phosphor eingesetzt. Aufgrund der kurzen Transportwege spart das Trocknungsverfahren schädliche Treibhausgasemissionen. Die anschließende thermische Verwertung trägt außerdem dazu bei, wichtige Ressourcen zu schonen, da weniger fossile Brennstoffe in herkömmlichen Kraftwerken eingesetzt werden müssen.
Klärschlamm-Verwertung – eine saubere Sache
Klärschlamm ist das Material, das nach der Behandlung von Abwässern in den Kläranlagen übrigbleibt. Bis vor kurzem wurde Klärschlamm entweder in der Landwirtschaft als Dünger verwendet oder in Müllverbrennungsanlagen mitverbrannt. Der Einsatz des Klärschlamms auf Äckern hat allerdings nachweislich zu Schadstoffen im Boden und im Grundwasser geführt und bei der Verbrennung mit anderen Abfällen gehen die wichtigen Phosphor-Ressourcen verloren.
Seit Oktober 2017 gilt deswegen eine neue Verordnung, die das Phosphor-Recycling und eine umweltverträglichere Verwertung des Klärschlamms vorschreibt.
Wird der Klärschlamm in Ludwigslust verbrannt?
Ja, der getrocknete Klärschlamm wird thermisch verwertet. In den Kraftwerken müssen dadurch weniger fossile Brennstoffe eingesetzt werden.
Wird der getrocknete Klärschlamm als Monocharge in der TAV verbrannt? Mit welchem Verfahren wird die Phosphat Rückgewinnung realisiert?
Die Verbrennung des getrockneten Klärschlamms als Monocharge (Granulat) übernehmen Kooperationspartner. Ihnen obliegt auch die Wahl des Verfahrens zur Rückgewinnung von Phosphaten. Grundsätzlich steckt das Thema Phosphor-Rückgewinnung zum jetzigen Zeitpunkt noch in den Kinderschuhen. Wissenschaft, Wirtschaft und Politik sind gut vernetzt und derzeit noch auf Suche nach einer wirtschaftlich anwendbaren Lösung.